"Sehr geehrte Eltern,
im Namen unserer Kirchengemeinde darf ich Ihre Tochter/Ihren Sohn zum Konfirmandenunterricht einladen. Dies ist ein wichtiger Abschnitt im Leben Ihres Kindes. In dieser Zeit geschehen entscheidende Weichenstellungen für den persönlichen Glauben und die Beziehung der Jugendlichen zur Gemeinde. Diese Entscheidungsphase möchten wir mit dem Konfirmandenkurs begleiten …“
Mit Worten wie diesen aus meinem Anschreiben an die Eltern der Konfirmandinnen und Konfirmanden laden wir zum Konfirmandenkurs unserer Gemeinde ein. Der Konfirmandenkurs ist bei uns einjährig und beginnt im Juni. Seit zwei Jahren arbeiten wir dabei intensiv mit unserer Nachbargemeinde St.Thomas in Kriegshaber zusammen. Der Unterricht findet in der Regel gemeinsam statt. Bei ein- bis zwei Treffen lernt sich die Gruppe kennen und bekommt einen Einblick in den Kursverlauf. Elterntreffen begleiten das Konfirmandenjahr.
Der Kurs besteht aus fünf Teilen:
- Das „KonfiCamp“ in Grado an der Adria. 11 Tage verbringt unsere Konfirmandengruppe dort in den Sommerferien zusammen mit anderen KonfirmandInnen aus dem Dekanat Augsburg. Diese Zeit ist vor allem der Beschäftigung mit wesentlichen Themen des Glaubens unserer Kirche gewidmet. Daneben spielt natürlich auch die Erholung eine große Rolle. Ein umfangreiches Freizeitangebot gehört mit zum Erlebnis. Und – ganz wichtig: Die Gemeinschaftserfahrung. Sie soll eine Gelegenheit sein, christliches Miteinander zu erleben und als Chance für das eigene Leben zu erfahren.
- Die Kurstage zuhause in unserer Gemeinde: Hier knüpfen wir an die Erfahrungen im Camp an und behandeln weitere wichtige Fragen des Glaubens - wie auch schon in Grado, weiterhin auf kreative und anschauliche Weise.
- Der regelmäßige Besuch der Gemeindegottesdienste. Ohne die Feier des Glaubens im Gottesdienst wäre dieser Glaube leblos und ohne Fundament. Dies soll im Konfirmandenjahr bewusst eingeübt werden und - so hoffen wir - zur „guten Gewohnheit“ werden.
- Der eine oder andere „Einsatz“ in der Gemeinde. So helfen unsere KonfirmandInnen zum Beispiel im Gottesdienst mit und tragen einen Teil der Gemeindebriefe aus.
- Während dieser ganzen Zeit beschäftigen wir uns auch mit Texten aus der Bibel und anderen wichtigen Dokumenten des christlichen Glaubens. Ein paar davon sollen unsere Konfirmanden auch auswendig lernen, oder, wie die Briten sagen: sie „by heart“ lernen, sie also „ins Herz zu schließen“ - so, dass diese Worte im Leben der Konfirmierten hilfreich sein können, sie tragen und ihnen Wegweiser sein.
Am Ende steht dann, wie gesagt, das große Fest, das mit einem Beichtgottesdienst am Tag vor der Konfirmation und mit dem Konfirmationsgottesdienst selbst begangen wird.
Mit all dem haben wir gute Erfahrungen gemacht. Wir freuen uns vor allem, dass sich aus fast jedem Jahrgang einige Jugendliche finden, die sich entschließen, selbst als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (auch Teamer genannt) am KonfiKurs dranzubleiben.
Wir schreiben die Familien der Jugendlichen ab etwa 12 oder 13 Jahren an und laden sie zum Konfirmandenkurs ein. Dies geschieht in der Regel im Dezember oder Januar vor dem Beginn des Kurses in etwa in der Form, wie ich es eingangs zitiert habe. Ich vereinbare dann Gesprächstermine mit den Familien, in denen wir ausführlich über die Einzelheiten des Kurses sprechen. Daraufhin erfolgt die Anmeldung. Die genauen Kurstermine werden sodann im Frühjahr bekanntgegeben.
Adam Weiner