Taufe

„In der Taufe sagt Gott uneingeschränkt Ja zum Menschen. Ja, du bist meine Tochter, du bist mein Sohn; du bist Bruder oder Schwester Jesu Christi; ich werde bei dir bleiben bis ans Ende deines Lebens und darüber hinaus.“

In unserem Gesangbuch finden sich diese grundlegenden Worte über die Taufe. (Evangelisches Gesangbuch, S.1383) Das bedeutet: Gott wendet sich uns Menschen ohne jeden Vorbehalt zu. In der Taufe kommt diese Gewissheit zum Ausdruck, in unserem Glauben dürfen wir sie uns zueigen machen und in guten, aber auch schweren Zeiten unseres Lebens versuchen, an ihr festhalten. Im Gottesdienst feiern wir diese Gewissheit und lassen sie die Täuflinge und die Menschen, die ihnen nahestehen durch das Zeichen des Wassers sehen und spüren. Die Taufe ist, zusammen mit dem Abendmahl eines der Elemente, die unserer Kirche „heilig“ sind und deswegen „Sakramente“ (lat. „Heiligtümer“) genannt werden - auch deswegen, weil wir gewiss sein dürfen, dass hier Gott selbst handelt und uns begegnen will.

Die meisten Menschen werden als kleine Kinder getauft. Auch darin wird deutlich, dass man sich nicht erst besondere Fähigkeiten erworben haben muss, um getauft werden zu können. Im Gegenteil: Andere Menschen, in der Regel die Eltern des Kindes, entscheiden für es, das sich noch gar nicht dazu äußern kann, dass es getauft werden soll. So geben sie die Botschaft, die die Taufe begründet, an ihr Kind weiter: Gott hält auch zu dir, auch wenn du selbst noch gar nichts leisten kannst, sondern ganz auf die Fürsorge anderer angewiesen bist. Das schließt aber nicht aus, dass ein etwas älteres Kind, ein Jugendlicher oder ein erwachsener Mensch von sich aus den Wunsch äußert, getauft zu werden. Auch dies ist - bei Minderjährigen mit der Zustimmung der Eltern - jederzeit möglich.

Weil die Taufe aber der Grund des gemeinsamen Glaubens aller Getauften ist, ist es besonders schön, wenn die Taufe im sonntäglichen Gottesdienst der Gemeinde stattfindet. Dies ist auch die Regel in unserer Gemeinde und dem entspricht in den allermeisten Fällen unserer Praxis. Es ist so immer wieder ein freudiges Ereignis auch für unsere Gemeinde, wenn wir, zusammen mit den Familien der Täuflinge dieses Fest in der Friedenskirche feiern dürfen.

Wenn Sie also Ihr Kind bei uns taufen lassen möchten, laden wir Sie ein, mit uns Kontakt aufzunehmen. Ich vereinbare dann einen Gesprächstermin mit Ihnen, bei dem wir alles, was zur Vorbereitung der Taufe nötig ist, miteinander besprechen. Hierzu einige Stichworte:

  • Wann wird die Taufe stattfinden? Gemeinsam sprechen wir einen Termin ab, der für Sie möglich ist, aber auch in unsere Gottesdienst-Planung passt.
  • Wer kann Pate sein? Die Paten sollen das Kind in Fragen des Glaubens begleiten. Deswegen müssen sie selbst getauft sein und einer Kirche angehören. Wir bitten deshalb um eine sogenannte „Patenbescheinigung“, die die Kirchengemeinde ausstellt, der der Pate oder die Patin angehört. Es ist sicher hilfreich, wenn ein Pate oder eine Patin selbst evangelisch ist und so unsere Kirche aus eigener Erfahrung kennt. Aber auch Paten aus anderen Konfessionen (in der Regel der Katholischen Kirche) sind möglich. Sie können einen oder auch mehrere Paten bestimmen.
  • Wie läuft die Taufe ab? Die Taufe wird in der Regel im ersten Teil des Gottesdienstes gefeiert. Am Anfang steht die Frage des Pfarrers, ob Sie, die Eltern, aber auch die Paten bereit sind, Ihr Kind im christlichen Glauben zu erziehen und ihm zu helfen, zum Vertrauen auf den Gott zu finden, von dem uns die biblischen Texte erzählen. Wir bitten Sie zu antworten: „Ja, mit Gottes Hilfe“. Danach sprechen wir, zusammen mit allen Gottesdienst-Besuchern das Glaubensbekenntnis. Dann findet die Taufe mit Wasser im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes statt, indem wir uns dazu um das Taufbecken versammeln. Es kann dann eine Taufkerze für den Täufling entzündet werden, die an das Wort Jesu erinnern soll, in dem er von sich sagt, dass er das Licht der Welt ist. Im Anschluss daran oder auch eingebunden in das Fürbittengebet am Ende des Gottesdienstes beten wir für den Täufling, seine Angehörigen und alle, die ihm nahestehen. Daran können Sie, die Eltern, aber auch die Paten oder andere Verwandte oder Freunde Ihrer Familie beteiligt sein, wenn Sie sich dazu entschließen. In der Predigt geht es neben dem biblischen Text für den Sonntag auch um das Wort, das für ihr Kind zum Lebensbegleiter werden soll. Sie haben es im Vorfeld der Taufe entweder selbst aus der Bibel ausgesucht oder einer Auswahl entnommen, die ich Ihnen beim Taufgespräch an die Hand gebe. 

Im Gesangbuch können Sie noch weitere Informationen zur Taufe finden. Von der oben genannten Seite an bis zur Seite 1393 ist ein ganzer Abschnitt diesem Thema gewidmet. Das Entscheidende ist immer, dass wir Menschen, wen wir taufen, im Grunde nur das nachvollziehen, was Gott schon längst getan hat, nämlich, wie eingangs betont, vorbehaltlos und in vollem Umfang Ja zu uns sagt. Das gilt auch dann noch, wenn unser Glaube einmal erschüttert wird und ins Wanken gerät. Deswegen kann Martin Luther sagen:

"Ich danke Gott und bin fröhlich, dass ich als ein Kind getauft bin. Ich habe nun geglaubt oder nicht, so bin ich dennoch auf Gottes Gebot getauft. An der Taufe fehlt nichts; am Glauben fehlt´s immerdar.“