Zur Feier des Abendmahls

Wir sind wieder da, wo wir schon mal waren. Veranstaltungen werden abgesagt, private und öffentliche Treffen radikal eingeschränkt. Es gilt, so weit wie möglich zuhause zu bleiben, alle Risiken sind, wo es machbar ist, zu vermeiden. Koste es, was es wolle: Das Virus soll in die Knie gezwungen werden. Ob es das mit sich machen lässt, wissen wir noch nicht. Leben nicht zu gefährden, sondern zu schützen, wo es irgend geht, bleibt dennoch unsere vordringlichste Aufgabe.

Und doch wollen wir auch diesmal nicht alles absagen. Gottesdienste bleiben, wenn auch mit nur wenigen Teilnehmern. Wir feiern auch wieder Abendmahl. Selbstverständlich unter Beachtung der gebotenen Hygiene-Vorschriften. Wir tun es an Tischen im Gemeindehaus, wie das in unserer Gemeinde am Gründonnerstag seit vielen Jahren üblich ist. Nach langer Zeit findet es nun wieder statt: Im Gottesdienst zum Reformationsfest, am kommenden Sonntag, dem 1. November.

Wir haben unter Corona-Bedingungen nicht viel Platz in unseren Räumen. Um die Abstände einhalten zu können, müssen wir die Teilnehmerzahl bei diesem Gottesdienst auf 16 Personen beschränken. Das ist schmerzlich, aber doch ein Neuanfang. Wir bitten Sie daher, sich zum Gottesdienst anzumelden, wenn Sie teilnehmen möchten. Darüber hinaus haben wir uns etwas überlegt. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, parallel zum Gottesdienst in der Friedenskirche oder in zeitlicher Nähe dazu, ein Abendmahl in Ihrer vertrauten Hausgemeinschaft zu feiern, wenn ihnen dies am Herzen liegt. Im Sommer-Gemeindebrief, der vor einigen Wochen verteilt wurde, finden Sie weitere Erläuterungen dazu. Und ich beantworte selbstverständlich gern Ihre Fragen, die Sie dazu haben. *

Vielleicht beschäftigen Sie im Moment auch ganz andere Dinge. Vielleicht brauchen Sie Zeit dafür, sich mit dem Gedanken vertraut zu machen, dass Sie selbst und nicht der Pfarrer das Abendmahl einsetzen. Vielleicht möchten Sie diesen Schritt erst gar nicht in Erwägung ziehen, sondern lieber abwarten, bis die Krise überstanden ist. Dies alles verstehen wir. Und es ist gewiss nicht unsere Absicht, Ihnen etwas nahezulegen, auf das Sie lieber verzichten, als es selbst in die Hand zu nehmen. Es bleibt in jedem Fall eine Notfallmaßnahme, auf die Zeit der Krise beschränkt.

Hoffen wir, dass es noch einmal gelingt, die Bedrohung abzuwenden. Unsere Gottesdienste wollen uns darin bestärken, dass Gott uns nicht verlässt, sondern uns mit seinem Wort und Sakrament zur Seite steht. Im Vertrauen darauf wollen wir zuversichtlich, aber auch besonnen agieren.

 

*   Tel: 432164 (Sie können auch gerne eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen.)

    oder Mail: pfarramt.stadtbergen@elkb.de

Ihr Pfarrer Adam Weiner